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Andi erzähl mal…

Am 18. September ist Tag des Handwerks. Anlässlich dieses besonderen Tages möchten wir uns diesen Monat mit einem wahren „Handwerks-Profi“ unterhalten: unserem Bäckermeister und Produktionsleiter Andreas Mayer.

Andi erzähl mal…was macht das Bäckerhandwerk so besonders?

„Das Bäckerhandwerk ist so vielseitig, da gibt es einige Besonderheiten! Zum einen ist es natürlich ein klasse Gefühl, ein Produkt herzustellen das fast jeder mag: Brot. Außerdem sieht man sofort die Resultate seiner Arbeit – sind die Brezeln schwarz ist ganz klar: da ist was schiefgelaufen! Wenn jedoch ein schönes, frisch gebackenes, duftendes Brot die Backstube verlässt, macht einen das schon glücklich. Zum anderen ist eine Besonderheit natürlich die Arbeitszeit. Wir backen nachts und haben tagsüber frei – das hat viele Vorteile!“

War das für Dich der ausschlaggebende Punkt oder warum bist Du Bäcker geworden? War es eine Art Verpflichtung, um den Familienbetrieb weiter führen zu können oder aus Liebe zum Handwerk?

„Witzigerweise war‘s von mir gar nicht geplant, dass ich Bäcker werde. Nach der Schule habe ich zunächst einmal eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. Als mein Vater mich gefragt hat, ob ich im kaufmännischen Bereich ins Familienunternehmen einsteigen möchte, habe ich zugesagt. Um die betrieblichen Abläufe noch besser zu verstehen wollte ich allerdings noch ein halbes Jahr Praktikum in der Backstube machen, da hats mich dann einfach gepackt. Obwohl ich quasi in der Backstube aufgewachsen bin, als Kind dort gespielt und später mitgeholfen hab, ist während dieses Praktikums etwas mit mir passiert. In mir kam die Leidenschaft und die Liebe fürs Handwerk auf und so habe ich den Entschluss gefasst: ich werde Bäcker! Und das bin ich auch heute noch, mit Laib und Seele… ;)“

Dass Du für das Bäckerhandwerk brennst merken wir ja auch immer wieder! Aber was war Dein persönlicher, schönster Bäckermoment?

„Einen ganz spezifischen Moment gibt’s ehrlich gesagt gar nicht. Für mich ist es jedes Mal der schönste Moment, wenn ich ein Neues Produkt entwickle, in den Verkauf bringe und die Leute kaufen es gerne. Für mich ist das positive Feedback von Kunden und Mitarbeitern das Schönste. Zu wissen, dass ich sie mit meinem Produkt glücklich machen konnte, macht mich stolz.“

Das kann ich gut verstehen. Du legst bei der Produktion ja noch viel Wert auf traditionelle, handwerkliche Herstellungsverfahren. Warum ist das traditionelle Bäckerhandwerk auch in der heutigen Zeit so wichtig, wo es doch für (fast) alles Maschinen gibt?

„Ganz einfach: würden alle Gebäcke nur noch maschinell produziert werden, wäre das einzelne Produkt überall dasselbe. Es würde gleich aussehen und gleich schmecken, egal wo es gekauft wird. Das wäre doch super langweilig, oder? Durch die traditionelle Herstellung erhalten wir uns die Individualität. Zudem gibt es viele regionale und saisonale Produkte, die maschinell derzeit noch nicht bzw. kaum herstellbar sind. Für Oberschwäbische Dinkelknauzenwecken, Allgäuer Seelen, gedrehtes Wurzelbrot, usw. braucht man einfach viel Fingerspitzengefühl bei der Herstellung. Diese besonderen Produkte würden dann verloren gehen und mit ihnen auch ein Teil der Geschichte des Bäckerhandwerks und das wäre unheimlich schade!“

Ja das find ich auch! Es ist auf jeden Fall wichtig, dass es weiterhin viele Handwerksbäckereien gibt. Wenn wir gerade beim Thema Zukunft sind: was wünschst Du Dir für die Zukunft Deines Handwerks?

„Ich wünsche mir, dass das Handwerk allgemein wieder mehr Wertschätzung erfährt und sich wieder mehr junge Menschen dazu entscheiden, einen Handwerksberuf, wie Bäcker, zu erlernen. Es ist so schön, mit seinen eigenen Händen zu arbeiten, seine Ideen und Kreativität mit einzubringen und zu sehen, was man alles (er)schaffen kann, wenn man sich Mühe gibt.“

Das waren schöne abschließende Worte! Danke Andi, dass Du Dir Zeit für unser Gespräch genommen hast. Zum Schluss nun noch die obligatorische Schluss-Frage: was ist Dein Lieblingsprodukt?

„Wenn man so viel probiert wie ich, ist es schwer sich auf nur ein Produkt festzulegen. Ich würde sagen, am allerliebsten mag ich zurzeit unseren Roggensemmel. Wenn ich allerdings Lust auf was Süßes habe greife ich definitiv nach einem Nusshörnchen, die selbstgekochte Nussfüllung hats mir einfach angetan!“

Was ist mit Ihnen? Könnten Sie sich vorstellen, einen traditionellen Handwerksberuf auszuüben und sich Ihre Frühstückssemmeln selbst in der Backstube zu backen?